Nachhaltigkeit wird heute von vielen als Notwendigkeit für eine positive Entwicklung unserer Gesellschaft gesehen. Daher ist es nur logisch, dass wir uns damit beschäftigen, was nachhaltige Kommunikation sein kann - insbesondere wenn es sich um Forschungskommunikation oder Kulturkommunikation handelt.
Einfach ausgedrückt bedeutet Nachhaltigkeit, nur so viele Ressourcen zu verbrauchen, wie vorhanden sind. Im Arbeitsalltag bedeutet das zum Beispiel, dass der CO₂-Ausstoß eines Unternehmens minimiert wird. Viele dieser Aspekte liegen jedoch außerhalb der Entscheidungsgewalt von Marketing- und Kommunikationsverantwortlichen. Doch dazu ein Gedanke am Ende des Artikels. Werfen wir zuerst einen Blick auf die Art und Weise, wie wir Kommunikation nachhaltig gestalten können.
Nachhaltige Kommunikation oder Nachhaltigkeits-Kommunikation?

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass nachhaltige Kommunikation nicht gleich Nachhaltigkeitskommunikation ist. Das zweite ist die Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen. Wir stellen uns aber die Frage: Was macht die Kommunikation selbst nachhaltig?
Auf diese Frage bekam ich meistens nur Tipps wie: "Dienstreisen minimieren", "Drucksorten einsparen", "Server nur mit Ökostrom betreiben". Das sind alles gute und wichtige Ratschläge. Aber diese machen die Vermittlung selbst noch nicht nachhaltig.
Also habe ich mir noch einmal die Grundlagen angeschaut: Kommunikation ist immer eine Beziehung zwischen den Sendenden und den Empfangenden. Egal, ob es sich dabei um Werbung, PR oder persönliche Gespräche handelt. Und die entscheidenden Ressourcen für professionelle Themenvermittlung sind Zeit, Geld und Vertrauen. Diese Ressourcen sollten wir möglichst nachhaltig einsetzen bzw. aufbauen. Zusammengefasst bedeutet dies:
- Verschwendet weder die Zeit Eures Publikums, noch Eure Arbeitszeit. Lernt aus Euren Fehlern und verbessert Euch kontinuierlich.
- Bleibt in Eurer Kommunikation immer transparent und konsistent. So gewinnt Ihr das Vertrauen des Publikums.
- Setzt finanzielle Mittel dort ein, wo sie die größte Wirkung erzielen und möglichst lange wirken. Denn auch "Geld verbrennen" erzeugt CO₂.
Diese drei Punkte waren zwar ein guter Anfang, aber für mich noch zu wenig. Also suchte ich weiter und wurde beim Österreichischen Ethik-Rat für PR fündig. Dieser hat in seinem Content-Marketing-Kodex "10 Regeln für ein faires Contentmarketing" entwickelt. Und da Contentmarketing in meiner Praxis immer die umfassendste und nachhaltigste Kommunikationsstrategie war, habe ich mir diese Regeln genauer angesehen. Dass die Richtlinien für Contentmarketing auf den fünf Prinzipien der "Ethik in der Digitalen Kommunikation" aufbauen, rundet das Bild ab. Fairness, Respekt, Verantwortung, Transparenz und Selbstbestimmung bilden ein stabiles Fundament für die Vermittlung von Forschung und Kultur.
Etwas adaptiert, bietet der Content-Marketing-Kodex eine taugliche Handlungsanleitung für nachhaltige Kommunikation - aber auch für die Vermittlung von Nachhaltigkeit. Denn auch Nachhaltigkeitsthemen sollten nachhaltig kommuniziert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
10 Tipps für nachhaltige Kommunikation
Nachhaltigkeit zahlt sich langfristig aus

Wie eingangs erwähnt, liegen viele Aspekte des nachhaltigen Wirtschaftens nicht in unserer Entscheidungsgewalt. Aber wir können diese kommunizieren - nach außen und auch nach innen.
- Es macht einen Unterschied, ob Unternehmen auf alternative Heiztechnologien umsteigen oder zu Ökostromanbietern wechseln.
- Digitale Kommunikation hilft Zeit und Rohstoffe zu sparen, indem Reisen zu Meetings oder zu Konferenzen reduziert werden. Wenn Geschäftsreisen sinnvoll oder notwendig sind, sollten sie effizient gestaltet und Kompensationsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden.
- Überlegt Euch, wie viele der geplanten Flyer oder Plakate wirklich benötigt werden. Schaut Euch an, wie viele alte Drucksorten in Euren Abstellkammern herumliegen.
- Auch jedes überflüssige E-Mail kostet Zeit und Energie. Das gilt für interne "cc-Massenmailings" genauso wie für Eure Newsletter. Saubere E-Mail-Verteiler sparen Energie und erhöhen die Öffnungsrate.
Aber ich schweife ab ... Es zeigt sich, dass nachhaltige Kommunikation an vielen Stellschrauben drehen kann und sich neben Quick-Wins vor allem langfristig auszahlt. Das gilt nicht nur für die Vermittlung von Themen, sondern auch das Teamgefüge. Im Rahmen des "Dreiklangs für mehr Publikum" hilft das Z-A-F-R-A Quartett dabei, alle Beteiligten nachhaltig in diesen Prozess einzubinden.
Ihr kommuniziert bereits nachhaltig oder habt andere Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf Eure Kommentare.