ONLINE KOMMUNIKATION

"Pausenlose Kommunikation" braucht einen Plan

Online-Kommunikation ist Segen und Fluch zugleich. Wir können jederzeit alles mit unserer Community teilen. Aber wir können auch jederzeit alles mit unserer Community teilen.

Verwirrt? Dann geht es Dir wie den meisten, die sich mit Online-Kommunikation beschäftigen. Man verliert sich, weil es in der Online-Kommunikation kein Ende und keine Pause gibt.

In der Hochzeit von Radio, TV und Print, als ich begann, professionell Inhalte zu publizieren, warst Du froh, überhaupt in den Medien zu erscheinen. Man lieferte zum Abgabetermin ab und damit war die Sache erledigt. Aber jetzt gibt es keine Deadlines mehr.

Findet den Rhythmus Eurer Online-Kommunikation...

Online-Kommunikation ist 24/7, ständig werden Inhalte veröffentlicht und konsumiert. Es ist eine Kakophonie, in der Eure Inhalte nur gehört werden, wenn Ihr Euren eigenen Rhythmus findet. Einen Rhythmus, der Eurer Arbeitsweise und Euren Möglichkeiten entspricht.

Jeder Rhythmus besteht aus Regelmäßigkeiten und Wiederholungen. Eure Community verlässt sich darauf, dass Ihr Euren Rhythmus beibehaltet. Und neues, potentielles Publikum braucht Regelmäßigkeit, um sich in Eure Inhalte einzugrooven.

Nur so entsteht auch online eine Vertrauensbasis zwischen Euch und Eurem Publikum.

Wie Ihr das richtige Publikum für Euren Groove findet, erfahrt Ihr im Analyse-Quartett, das ebenfalls Teil des „Dreiklang für mehr Publikum“ ist.

... und plane Deinen Weg mit dem Z-A-F-R-A Quintett!

Aber um regelmäßig Inhalte zu finden, zu produzieren und zu veröffentlichen, braucht es einen Kommunikationsplan. Und jeder Plan braucht ein Ziel. Und nicht nur das. Euer Kommunikationsplan sollte auch den Weg zum Ziel aufzeigen. Sonst ist es kein Plan.

Um den richtigen Weg für meine Kommunikationsziele zu finden - ob alleine oder im Team - leistet mir seit Jahren mein Z-A-F-R-A Quintett gute Dienste. Das ist eigentlich ein Change Management Modell aus den 80er Jahren nach Dr. Mary Lippitt (© Enterprise Management, Ltd.), das sich bei der Planung meiner Oldtimer-Vespatouren, aber auch meiner Kommunikationsstrategien sehr bewährt hat. Wie das geht?

Roter Vespa-Oldtimer mit Smartphone am Tacho

Was hat Online-Kommunikation mit meiner Vespa zu tun?

Ob für eine Vespatour oder die Kommunikationsstrategie

Mir ist aufgefallen, dass sowohl meine Vespatouren als auch meine Kommunikation eigentlich immer an einem von fünf Gründen gescheitert sind oder zumindest schlechter liefen als geplant:

  • Verwirrung: Weil ich nicht wusste, wohin ich wollte.
  • Widerstand: Weil ich nicht wusste, warum ich wohin wollte.
  • Unsicherheit: Weil meine Fähigkeiten nicht ausreichten, um das zu erreichen, was ich erreichen wollte.
  • Frustration: Weil mir etwas fehlte, um das zu erreichen, was ich wollte.
  • Stillstand: Weil ich mich nicht in Bewegung setzte, um dorthin zu gelangen, wohin ich wollte.

Das brachte mich zum Z-A-F-R-A-Quintett (Ziele, Antrieb, Fähigkeiten, Ressourcen und Aktionen), das notwendig ist, um einen Plan zum Erfolg zu führen. Das gilt für jeden Plan - sei es eine Rollertour oder eine Kommunikationsstrategie. Übrigens ist auch das Z-A-F-R-A Quintett ist Teil des „Dreiklang für mehr Publikum“.

Mit dem Z-A-F-R-A* Quintett zur gelungenen Online-Kommunikation

Z-A-F-R-A Quartett für die erfolgreiche Online-Kommunikation - Eigendarstellung in Anlehnung an The Managing Complex Change Model © Dr. Mary Lippitt. Enterprise Management, Ltd. (1987)

Aber schauen wir uns das im Detail an:

Ziel

Es ist eine Binsenweisheit, dass man immer ein Ziel vor Augen haben sollte. Natürlich kann man sich überraschen lassen. Und manchmal findet man wunderbare Orte, auch wenn man das Ziel aus den Augen verloren hat. Zumindest kennt man sich in der Gegend, in der man sich verlaufen hat, besser aus.

Aber wenn Ihr wisst, wo Ihr hin wollt, könnt Ihr den Weg auch mehr genießen. Ihr müsst nicht an jeder Kreuzung entscheiden, welcher Weg der richtige ist. Ihr wählt den Weg, der Euch am besten zum Ziel führt und Eurem Antrieb am meisten entspricht.

Antrieb

Meine Vespa hat als Antrieb einen 200ccm Motor. Aber darum geht es hier im Moment nicht. Hier geht es um Euren eigenen Antrieb. Soll das Ziel möglichst schnell erreicht werden oder wollt Ihr die Fahrt entspannt genießen?

Der richtige Antrieb ist für Euch selbst noch relativ leicht zu finden. Wenn Ihr aber mit einem (Kommunikations-)Team unterwegs seid, sollte der Antrieb aller Beteiligten berücksichtigt werden. Sonst kann der Widerstand Einzelner das gesamte Projekt verzögern oder sogar gefährden.

Im Idealfall ziehen alle an einem Strang und die gemeinsame Umsetzung macht sogar Spaß - auch das kann ein Antrieb sein. Auf jeden Fall kommt Ihr so leichter ans Ziel. Aber Ihr solltet Euch darauf einstellen, dass es mehr Zeit, Mühe und eventuell auch mehr Geld kostet, den gemeinsamen oder individuellen Antrieb zu finden. Aber auch dazu später mehr.

Fähigkeiten

Man sollte immer seine Fähigkeiten beherrschen. Ein Führerschein sagt nichts darüber aus, wie gut sich jemand im Straßenverkehr bewegt. Ein Diplom ist kein Beweis dafür, dass man die erlernten Fähigkeiten auch richtig anwenden kann. Nicht jeder muss alles beherrschen. Aber man sollte darauf achten, dass man Antrieb und Fähigkeiten optimal einsetzt.

Meine Oldtimer-Vespa kann mit ihrem 200cc-Motor auf der Autobahn nicht mithalten. Aber für eine entspannte Fahrt über Landstraßen, bei der ich die malerische Kulisse genieße, ist sie meine perfekte Wahl - wenn auch nicht die schnellste.

Man muss auch mit Verzögerungen rechnen, wenn die notwendigen Fähigkeiten (noch) nicht entsprechend ausgeprägt sind. Das gilt für Kommunikationsteams genauso wie für „Ein-Personen-Kommunikationsabteilungen“. Es gilt zu entscheiden, ob die Zeit zum Aufbau der notwendigen Fähigkeiten ausreicht oder ob externe Hilfe besser ist - eine klassische „Make or Buy“-Entscheidung. Und damit sind wir schon beim nächsten Thema.

Ressourcen

Für mich gibt es im Prinzip nur zwei relevante und notwendige Ressourcen: Zeit und Geld. Was für meine Vespa der Treibstofftank ist, ist für die Kommunikation das Budget. Und so wie ich bei einer Vespatour darauf achte, rechtzeitig zu tanken, muss auch Euer Kommunikationsbudget für das jeweils geplante Projekt ausreichen. Dies könnt Ihr durch entsprechende Rücklagen oder geplante Einnahmen „entlang des Weges“ steuern.

Natürlich könnt Ihr mit Geld auch Zeit sparen, indem Ihr nicht vorhandene Fähigkeiten extern einkauft oder fehlenden Antrieb monetär ausgleicht (meiner Erfahrung nach nur eine kurzfristige Möglichkeit). Aber erstens sind Budgets grundsätzlich zu knapp - egal wie viele Nullen sie haben - und zweitens ist auch die „Ressource Mensch“ nicht unendlich verfügbar. Menschen brauchen Freiräume und Pausen. Sei es, um sich nicht vorhandene Kompetenzen anzueignen oder einfach nur, um das nötige Energieniveau zu halten. Nur dann sind sie - den entsprechenden Antrieb vorausgesetzt - motiviert, auch mal eine „Extrameile“ zu gehen, wenn es sein muss.

Auch wenn meine Vespa eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichen kann, fahre ich auf der Landstraße im Schnitt immer 80 km/h. Wenn ich eine Vespatour plane, rechne ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h. So kann ich Pausen, Umleitungen oder andere Störungen einkalkulieren. Und im Notfall kann ich einer drohenden Gewitterfront auch mal mit 90 oder 100 km/h entkommen.

Aktion

Alles, was wir uns bisher angeschaut haben (Ziele, Antrieb, Fähigkeiten, Ressourcen), nützt uns nichts, wenn wir nicht handeln. Die beste Planung ist nichts wert ohne die richtigen Aktionen. Setzt Euch zum Beispiel ein großes Ziel, das Ihr im nächsten Jahr erreichen wollt. Daraus ergeben sich Zwischenziele, was dafür im nächsten Quartal erreicht werden soll und was Ihr dafür in den nächsten Wochen erledigen müsst.

Die Zwischenstopps zeigen Euch auf dem Weg, ob Ihr noch auf Kurs seid und ob Eure Fähigkeiten und Ressourcen dafür ausreichen. So bekommt Ihr auch hilfreiche Anhaltspunkte, ob das Ziel ursprünglich richtig gewählt war, wenn Ihr merkt, dass der Antrieb rapide nachlässt. Denn falsche Ziele zu verfolgen ist Zeitverschwendung. Und Zeit ist unsere kostbarste Ressource.

Ein Tipp zum Schluss

Das Ziel muss übrigens nicht an erster Stelle Eurer Überlegungen stehen. Schaut, welche Fähigkeiten und Ressourcen Euch zur Verfügung stehen oder welche Motivation Euch antreibt. Aber Ihr braucht immer das komplette Quintett.

Sonst endet Eurer Online-Kommunikation Ihr in Verwirrung, Widerstand, Unsicherheit, Frustration oder Ihr kommt nicht vom Fleck - egal ob F-A-R-Z-A oder A-R-F-Z-A oder R-A-F-A-Z.

Und warum eigentlich Z-A-F-R-A?

Zafra wird auch die kubanische Zuckerrohr-Ernte genannt. Und wie diese bringt auch das Z-A-F-R-A Quintett nach harter Arbeit eine süße und ertragreiche Ernte ein.

Um Eure "Online-Kommunikations-Ernte" einfahren zu können, empfehlich Euch einen Blick in Richtung Content Marketing, das als "Content Septett" ebenfalls Teil des „Dreiklang für mehr Publikum“ ist.  Außerdem bietet Euch der Content Marketing Leitfaden, den ich für das Kulturmanagement Network verfassen durfte, sieben detaillierte Schritte zum Publikum.

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