Interaktives Marketing und digitale Kommunikation für mehr Vertrauen 

 Dezember 21, 2024

von  Christoph Tautscher

Interaktive digitale Kommunikation von Kultur, Forschung und Publikum

Für eine starke Vertrauensbasis zum Publikum sollte gerade in Online-Räumen und für mobile Endgeräte eine grundlegende digitale Kommunikations- und Marketingstrategie skizziert werden. Denn in den letzten beiden Jahrzehnten eröffneten sich für Forschungsinstitute und Kulturbetriebe zahlreiche Möglichkeiten ihr Publikum online selbst zu erreichen. Damit machen sich die Organisationen von Gatekeepern in den Medien und klassischen Werbeträgern unabhängig.

Dabei stellt sich im Vorfeld immer die Frage: Wen erreiche ich wann, wo, womit und mit welchem Ziel?

Wie kann ich Publikum online erreichen um Vertrauen aufzubauen?

Zuerst muss man sich über die Eckpunkte der digitalen Kommunikations- und Marketingstrategie im Klaren sein. Dann gilt es die richtigen Kommunikationswege für die Zielgruppe einzuschlagen.

Eine Vielzahl von digitalen Kommunikationsstrategien eignen sich zur erfolgreichen Publikumsgewinnung. Die Auswahl muss im Rahmen der gewünschten Ausrichtung und Zielsetzung getroffen werden:

  • Push-Methoden, um potentielle Zielgruppen direkt anzusprechen werden in erste Linie werbliche Mittel angewandt - vor allem im Kulturbereich, um den Kartenverkauf anzukurbeln (z.B. durch Social-Media-, Banner-Werbung,  etc.).
  • Pull-Methoden, versuchen mit relevanten Inhalten das Interesse für Themen zu gewinnen, um so z.B. wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln oder kulturelle Hintergründe aufzuzeigen.  Kommerzielle Ziele werden - wenn überhaupt - nur über das verstärkte öffentliche Interesse verfolgt (z.B. durch Community-Management, Suchmaschinenmarketing etc.). 
Contentmarketing als Zentrum des interaktiven Marketings zur Kundenbindung

In Kombination mit dem Austausch zwischen Forschungsinstituten, Kulturbetrieben und deren Publikum bzw. dem Publikum untereinander ergeben sich so vier Ansätze des interaktiven Marketings und der digitalen Kommunikation:

  • Performance-Marketing für den unmittelbaren Ticket-Verkauf. Abgesehen von der Kaufabwicklung bietet dieser wenig Online-Interaktivität (Social-Media-Werbung, Online-Ticketing, Suchmaschinenwerbung etc.). Diese führen die angestrebte Zielgruppe zur abschließenden Transaktion. Auf diesem Weg lässt sich das Publikum durch individuelle Parameter segmentiert. Das ermöglicht eine zielgerichtete Ansprache.
  • Dialog-Marketing sucht den mittel- bis langfristigen Beziehungsaufbau. Ein klassisches und effektives Beispiel dafür ist E-Mail-Marketing. Ziel des Dialog-Marketings ist eine Bindung durch Informationsservice und Akquise durch Vertrauensaufbau.
  • Auch im Community-Marketing sind Service und Vertrauen zwei relevante Komponenten. Das Ziel ist der Image- und Reputationsgewinn. Erst in zweiter Linie geht es um einen möglichen Ticket-Verkauf. Dies passiert vor allem im Rahmen von Social-Media-Aktivitäten.
  • Beim viralen Marketing kommuniziert das Publikum "Word-of-Mouth" bzw. Empfehlungen. Der ursprüngliche Sender (z.B. der Kulturbetrieb oder das Forschungsinstitut) ist nicht mehr beteiligt. Dies kann einen spontanen und kreativen Umgang mit der Community erfordern.

Insbesondere Forschungsinstitute sollten die unterschiedlichen Komponenten zielgerichteter digitaler Kommunikation im Blick behalten. Dabei hat sich der "NaWik-Pfeil" als guter Wegweiser erwiesen - auch für Kulturbetriebe. Er setzt sich aus den fünf Komponenten Ziel, Zielgruppe, Medium, Stil und Thema zusammen. Damit nähern wir uns dem Content-Marketing an der Schnittstelle zwischen dem Dialog- und Community-Marketing an - und auch hier steht die digitale Kommunikation wieder im Vordergrund. 

Denn gerade das Content-Marketing kommt in der Positionierung und zum Vertrauensaufbau mit der Community seine Anwendung. Hier steht aber nicht die direkte digitale Kommunikation mit dem Publikum im Vordergrund. Methoden wie (Online-)PR und Social-Media-Kommunikation, aber auch Suchmaschinen-Marketing werden angewandt, um thematisch in der Öffentlichkeit sichtbar zu werden. Viele Kulturbetriebe und Forschungsinstitute bewegen sich hauptsächlich in diesem Bereich der digitalen Kommunikation.

Im Verkauf wird Content zur Brücke zwischen Vertrieb und Marketing

Besonders im Kulturbereich liegt die Anwendung von Content Marketing auf der Hand. Denn so haben Kulturveranstalter:innen jahrzehntelang ihr Publikum erreicht und gewonnen - durch ihre Inhalte.

Doch in diesen gewachsenen Strukturen werden die Bereiche Marketing und Vertrieb oft getrennt abgewickelt. Dies kann zu Marketingaktionen führen, die nicht auf die eigentliche Zielgruppe abgestimmt sind. Oder es werden anlassbezogen Verkaufsaktionen kurzfristig und ohne Struktur abgewickelt.

Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Konfrontation zwischen Marketing und Vertrieb: "Wir gegen die!" - das kann mit dem Z-A-F-R-A Quintett abgewendet werden.

tautscher.net-Tipp für Euren Ticket-Verkauf

Integriert Vertrieb und Marketing im Rahmen einer Community- und Dialog-orientierten Strategie. Zeitpläne und Inhalte von Marketingaktionen werden auf Basis von Vertriebserfahrungen erstellt. Der Marketing-Mix wird mit zielgruppen-orientierten Performance-Aktivitäten ergänzt.

So ist eine mittel- bis langfristige Stärkung des Stammpublikums gewährleistet. Auf dieser Basis können zielgerichtet neue Publikumspotentiale erschlossen werden.

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Christoph Tautscher

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Seit über 25 Jahren bin ich im Online-, Medien- und Kulturbereich aktiv. Meine Erfahrung sammelte ich als Online-, Radio- und Print-Redakteur, sowie als PR- und Marketing-Manager u.a für das Jazz Fest Wien und die Jeunesse Österreich.

2018 erhielt ich meinen Master im Bereich „Marketing und Vertriebsmanagement“ an der FHWien der WKW zum Thema „Onlinemarketing für Kulturbetriebe“. Aktuell bin ich u.a als Kultur- und Onlinemarketing-Experte tätig und koordiniere die Forschungskommunikation an der FHWien der WKW.

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